Vor mehr als 40 Jahre vom Sprayer,  zu Graffiti & heutiger StreetArt

Harald Nägeli  "der Sprayer von Zürich", und seine illegalen Wandzeichnungen. Es war sein Protest gegen das monotone Stadtbild Zürichs. Dafür wurde er gehasst, verspottet und kriminalisiert. In den Augen Vieler waren es böswillige Sachbeschädigungen. Lange blieb er trotz Kopfgeld und intensiver Suche, unentdeckt bis er  1979 verhaftet wurde. Er hatte seine Brille verloren und  war zurück gegangen. Einer hohe Geldstrafe und 9 Monate Haft entzog er sich erstmals mit Flucht nach Deutschland. 1984 wurde er dann in die Schweiz ausgeliefert, trotz Intervention bei der Europäischen Menschenrechtskommission ,  und sass 6 Monate Haft ab und verließ dann die Schweiz Richtung Düsseldorf, wo er  seither lebt und arbeitet. 

Gleichzeitig mit Naegeli's schwarzen Strichfiguren entwickelte  sich eine Graffiti-Kultur in New York . Vorläufer der Street Art und lange  Zeit  als Graffiti-Sprayer oder einfach Sprayer verschrien aber auch immer wieder bewundert für ihre teilweise genialen Bilder und Farbkompositionen. 

Als objektive, nicht involvierte, doch interessierte  Betrachterin dieser Szene, ist die Entwicklung unserer Gesellschaft und der farbenfrohen Kunst  an leblosen Mauern,  spannend im Zusammenhang etwas zu hinterfragen und zu analysieren, Auch da ich die Anfänge per Radio- und Zeitungsreportagen über die bösartige und gemeine Beschmutzung von Eigentum und  Staatsmacht in Erinnerung habe. Damals durch das gesprochenem Wort, heute vor allem durch die Linse meiner Kamera. 

In den gut 40 Jahren dieser Subkultur  der Untergrundkunst, ist natürlich eine starke Verankerung in der Bevölkerung gewachsen und es ist heute viel mehr Goodwill vorhanden als im letzten Jahrhundert. Eine gewisse Angepasstheit und auch Professionalität ist entstanden, es gibt Contests und eine grosse Szene von anerkannten Street Art Künstler/innen. Natürlich gibt es auch viele unentdeckte Individualist(en)innen und grossartige Künstler/innen. Nach und nach werde ich Fotos von all den Jahren in denen ich Graffitis fotografiert habe hinzufügen. Viele existieren natürlich schon lange nicht mehr.  Ist auch eine kleine Hommage an die vielen Künstler/innen